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Glaubensfunken

Jeden Dienstag wird ein anderes Thema aus der reichen Tradition des Christentums aufgegriffen – von Heiligenlegenden über Glaubenswahrheiten bis hin zu Bräuchen und Festen.

Der Name «Glaubensfunken» ist bewusst gewählt: Wie kleine Funken wollen die Impulse überspringen und das Feuer des Glaubens (neu) entfachen. Aus diesen kleinen Glaubensfunken kann dann eine hell lodernde Flamme für sich und andere werden.

Glauben ist keine trockene Lehre, sondern eine lebendige Kraft, die das Leben erhellt und mit Sinn und Freude erfüllen will. Ich wünsche gute Gedanken und freudige Taten.

Christopher Zintel


Kalenderwoche 7

Vom Umgang mit Fehlern

Wir leben in einer herausfordernden Gesellschaft. Es braucht ein Leben lang um zu beweisen, dass man ein guter Mensch ist, doch ein Fehler reicht oft aus, damit andere in der Meinung bestätigt werden, dass man noch nie zu etwas taugte. Traurig.

Fehler sind nicht das Ende, sondern der Beginn eines Lernprozesses – diese Einsicht prägt den Aphorismus „Fehler sind Helfer – nur eben anders buchstabiert“. Durch sprachliches Umstellen wird aus einem vermeintlichen Makel ein Wegweiser, der zum Wachstum einlädt. Diese Perspektive birgt tiefe spirituelle, praktische und alltägliche Weisheit.

Spirituelle Perspektive: Fehler als Tor zur Demut

In vielen spirituellen Traditionen gilt die Fähigkeit zur Selbstreflexion als Schlüssel zur inneren Reifung. Fehler offenbaren, wo wir noch nicht im Einklang mit uns selbst oder höheren Werten handeln. Sie laden dazu ein, Demut zu üben und die eigene Begrenztheit anzuerkennen – wie es in ignatianischen Exerzitien durch die Kontemplation von Lebensstationen praktiziert wird. Selbst scheinbare Irrwege offenbaren sich häufig als Teil eines grösseren Weges.

Glaubenspraxis: Vom Scheitern zur Verwandlung

In der christlichen Tradition zeigt beispielsweise die Passion Christi, wie scheinbares Scheitern zur Auferstehung führt. Konkret im Alltag bedeutet dies:

  • Fehlergespräche als geistliche Übung: Wie in pädagogischen Kontexten können Gläubige Fehler im Gebet oder im Austausch mit anderen reflektieren, um Muster zu erkennen und Gnade zu erfahren.
  • Dankbarkeit für Unvollkommenheit: Die Idee, Fehler als „Helfer“ zu betrachten, ähnelt dem ignatianischen Examen, bei dem der Tag unter dem Blick der liebenden Aufmerksamkeit betrachtet wird – nicht um Schuld zu wälzen, sondern um Wachstum zu feiern.

Alltag: Resilienz durch Neubewertung

Eine positive Fehlerkultur entlastet und motiviert zugleich. Beispiele? Gerne!

HaltungWirkung
Fehler versteckenBlockiert Lernprozesse
Fehler umarmenFördert Kreativität und Mut

Wie Nelson Mandela sagte: „Ich verliere nie. Entweder gewinne ich oder ich lerne“. Diese Einstellung hilft, im Beruf, in Beziehungen oder bei persönlichen Projekten dranzubleiben – selbst wenn etwas schiefgeht.

Und wenn man bereits Profi in Sachen Fehlerkultur ist, habe ich noch einen schönen Tipp zum Abschluss:
Mache nie den gleichen Fehler zweimal – die Auswahl ist schliesslich riesig.

Impuls der Woche

Welcher „Fehler“ hat dich in letzter Zeit überrascht – und was könnte er dir wirklich sagen wollen?

Aufruf zum Handeln

Nimm dir diese Woche 5 Minuten am Abend, um einen Fehler oder eine Ungeschicklichkeit bewusst als „Helfer“ zu betrachten. Notiere, was er dir über deine Stärken, Schwächen oder ungenutzten Chancen verrät.

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