Die Pfarrei St. Martin in Zürich-Fluntern

Vorgeschichte

  • Im 12. Jahrhundert entstand auf dem Zürichberg ein kleines Augustiner-Klösterlein.
  • Die Brüder wählten den Hl. Martin zum Kirchenpatron.
  • In der Reformation wurde das kleine Kloster aufgehoben.

Zur Baugeschichte

Rund 460 Jahre nach den Klosteraufhebungen im Kanton Zürich knüpften die Erbauer unserer St. Martinskirche an der Krähbühlstrasse an die unterbrochene Tradition des Martins-Patroziniums wieder an. In der Chronik zum Bau der St. Martinskirche heisst es:

“[…] der Katholische Kirchenbauverein Zürich [unter der Leitung von] Dr. Fritz Ehrensperger [kaufte] durch Vermittlung von Architekt Anton Higi am 27. April1933 in schönster Lage von Zürich-Fluntern einen ebenso teuren (!) wie zweckdienlichen Bauplatz […]. Dieser […] liegt im Herzen von Fluntern. Von allen Seiten kommt man auf guten Strassen zu ihm. Eine Haltestelle der Städt. Strassenbahn befindet sich nur eine Minute davon entfernt. Nach fleissiger Sammlung von gütigen Gaben edler Wohltäter wurde nach und nach ein Baufond […] [eingerichtet], der im Frühjahr 1938 die Erstellung einer einfachen […] Kirche ermöglichte. Die Baupläne schuf der Architekt und spätere Stadtrat Anton Higi. Der Krisenzeit, wie auch der ganz protestantischen Umgebung Rechnung tragend, wurde auf den Bau eines Turmes verzichtet, dafür umso mehr auf einen, gediegenen Innenausbau Wert gelegt.”

Pfarrer Johannes Birkner schreibt ergänzend:

“Der sehr umsichtige und aktive Pfarrer der Liebfrauenkirche, Canonicus Ferdinand Matt, der seine theologischen Studien in Rom an der Gregoriana absolviert hatte, verbrachte acht Jahre in dem berühmten Collegium Germanicum, dessen Gründung noch auf lgnatius von Loyola zurückreicht, und das auch heute noch von Jesuiten geleitet wird. Die Sommerferien verlebten die Studenten auf dem zum Collegium gehörenden Landgut ‘Buon Pastore’ in der römischen Campagna; die kleine Gutskirche, ein Oktogon im barocken Stil, prägte sich dem Pfarrherrn von Liebfauen so nachhaltig ein, dass er dem Architekten und späteren Stadtrat Anton Higi, dem er den Bau der Kirche anvertraute, nahelegte, sich doch von diesem einzigartig schönen und ausgewogenen Sakralbau inspirieren zu lassen, was denn auch geschah.”

Der Grundstein wurde am 30. Mai 1938 vom Diözesanbischof Dr. Laurentius Matthias Vinzenz gesegnet und gelegt. Dieser Stein ist heute noch sichtbar an der rechtsseitigen Kirchenmauer. In der darin eingeschlossenen Urkunde wird an den Bau des Augustiner-klösterleins St. Martin erinnert. Dann wird die Baugeschichte unserer Kirche St. Martin behandelt.

Im Jahr 1939 wurde die Kirche St. Martin geweiht; die Pfarrei St. Martin wurde im Jahr darauf errichtet.

Das Relief über dem Eingang zur Kirche stammt aus der Werkstatt Payer und Wipplinger in Einsiedeln.
Es stellt den Hl. Martin dar, als Soldat, hoch zu Ross, mit dem Schwert seinen Mantel teilend, um damit die Blösse des zu seinen Füssen frierenden Bettlers zu bedecken.

Zum Inneren der St. Martinskirche

Die Kirche St. Martin ist ein Zentralbau, das heisst sie ist gleich lang wie breit. Sie ist geprägt durch das grosse Chorfenster von August Wanner.

In den grossen, dunklen Marmoraltar, sind Reliquien der Heiligen Martin, Thomas von Aquin, Dominikus, Karl Borromäus, Alphons von Liguori, Fidelis von Sigmaringen und Katharina von Siena eingelassen.

Zum Altar gehört auch der Tabernakel, der nach Entwürfen von Meinrad Burch gearbeitet wurde. Er befand sich ursprünglich auf dem Hochaltar. Beim Chorumbau in der Folge des II. Vatikanischen Konzils wurde er 1965 in das rechte Seitenschiff der Kirche verlegt. Für die Umgestaltung zeichnete Architekt Fritz Metzger verantwortlich.

In diesem Zusammenhang wurde die Kanzel durch einen Ambo ersetzt. Das Taufbecken aus dem gleichen dunklen Marmor wie der Altar brachte man auf der anderen Seite des Chorraumes an.

Die erste Orgel stammte aus dem Jahre 1942. Sie tat ihren Dienst 30 Jahre lang. Im Advent 1972 wurde in der St. Martinskirche eine neue “historische” Orgel, eine Metzlerorgel, eingeweiht, bei der man bewusst auf etliche Errungenschaften moderner Technik verzichtet hatte. Im Jahr 2017 wurde sie erweitert.

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